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Dienstag, 04 Mai 2010 02:51

Neil Robertson ist Weltmeister 2010

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Weltmeister 2010: Neil "The Thunder from Down Under" Robertson Weltmeister 2010: Neil "The Thunder from Down Under" Robertson

Es ist beinahe 1 Uhr in England und wir haben einen Sieger bei der Snooker-Weltmeisterschaft 2010. Neil Robertson konnte als erster Australier überhaupt im modernen Snooker das wichtigste Turnier der Snookerwelt gewinnen.


Es war ein spannendes und tolles Finale, welches sich die beiden Kontrahenten Neil Robertson und Graeme Dott lieferten. Seit der zweiten Session hielt der Australier die Führung und gab diese auch nicht mehr aus der Hand. Nach einer großartigen Leistung beider Spieler während des Turniers war es am Ende Robertson, der besser spielte und verdient den Pokal an sich nehmen durfte.

Die entscheidende Session begann mit einer zwei Frame Führung vom „Thunder from Down Under“. Wie in der vorherigen Session auch gelang Dott nie der Ausgleich, sondern immer nur eine Verkürzung auf einen Frame. Zur Pause hielt sich der Abstand, die Spieler trennten sich mit vier Break von mehr als 50 Punkten mit 14-12. Robertson gelang wieder ein Ausbau der Führung auf 15-12, bevor daraufhin Dott mit Breaks von 42 und 30 Punkten auf 15-13 verkürzen konnte.
Ab diesem Moment nahm leider die spielerische Qualität ab. Man merkte deutlich, dass beide Spieler mit der Länge des Matches und dem Druck zu kämpfen hatten. Frame 29 zog sich hin, da keiner der beiden Spieler in ein längeres Break fand. Erkämpfen konnte sich diesen schließlich Robertson mit 23-74.
In Frame 30 gelang Robertson eine so gute Safety, dass sein Gegner keinen Ausweg wusste und auf sein Glück hoffte, indem er kräftig in die Richtung der Roten stoß. Es fielen auch beinahe drei Rote, jedoch blieben dann doch alle Bälle auf dem Tisch. Für Robertson gab es ein offenes Bild auf dem Tisch. Jedoch dachte er wohl schon an die Trophäe, als er unerwartet die Blaue vom Spot verfehlte. Dott konnte die daraus entstandene Chance jedoch nicht nutzen und musste diesen Frame zum 17-13 zugunsten von Robertson abgeben.
Im letzten und entscheidenden Frame erspielte sich Dott eine Chance nach einem langen Einsteiger, jedoch blieb er im Pulk der Roten liegen. Dott verfehlte bei seinem ersten Versuch, schaffte es jedoch dann die Grüne zu treffen. Robertson sah seine Chance und konnte auf die Mitteltasche eine Rote lochen, die jedoch nicht zum Sieg reichte. Erst in einem weiteren Anlauf mit einem 53er Break gelang ihm der entscheidende Schritt zum Weltmeister.
Mit seinem Turniersieg überholt Robertson in der Rangliste Ronnie O'Sullivan und sichert sich somit Platz 2 für die Saison 2011/2012.

Überragendes Turnier beider Spieler

Es war eine großartige Leistung beider Spieler. Graeme Dott, der aufgrund von privaten Problemen aus den Top 16 fiel, zeigte in Sheffield ein großartiges Comeback. Mit dem Erreichen des Finals besetzt Dott Platz 13 in der Rangliste für die kommende Saison. Damit meldet er sich wieder zurück als gesetzter Spieler, was vor dem Turnier als nicht wahrscheinlich galt. Derzeitig in seiner vielleicht besten spielerischen Verfassung gelang ihm jedoch nicht die Bewältigung der letzten Hürde, da er besonders in der zweiten und vierten Session nicht seine Topleistung abrufen konnte. Vor dem Match hatte Dott bislang jedes Match gegen Robertson gewonnen, was ihm jedoch im Finale nichts nützte.
Neil Robertson spielte schon eine starke Saison und nun eine noch beeindruckendere Weltmeisterschaft. Immerhin spielte er die meisten Century Breaks in dieser Saison, auch wenn ihm im Finale keins gelang. Im Viertelfinale wäre der Australier schon beinahe aus dem Turnier ausgeschieden, als er überraschenderweise 5-11 gegen Martin Gould zurücklag. Genauso überraschend war auch sein Comeback, als er noch mit 13-12 gewann. Auf seinem weiteren Weg ins Finale schlug er Steve Davis und Ali Carter.
Eine beeindruckende Statistik setzt Robertson mit seinem Sieg fort. Bislang gelangen ihm fünf Finalteilnahmen auf der Main Tour, wovon er alle fünf gewann.

Eine WM, die nicht so schnell vergessen wird

Man wird sich sicherlich noch an diese Weltmeisterschaft erinnern. Es war die Sensation von Steve Davis, der in der ersten Runde Mark King und im Achtelfinale den amtierenden Weltmeister John Higgins schlug. Erst der neue Weltmeister setzte dem 52 jährigen sechsfachen Weltmeister ein Ende.
Auch in die Geschichte eingehen wird der Turniersieg von Neil Robertson. Zuletzt gelang es Eddie Charlton im Jahr 1975 als Australier ins Finale der Weltmeisterschaft zu gelangen. Nun schaffte Robertson den nächsten Schritt und gewann in diesem Jahr als erster Australier überhaupt den Titel. Mit der Ausstrahlung dieser Partie in Australien und seinem Sieg könnte vielleicht der erste Schritt getan sein, Snooker in seinem Heimatland bekannter zu machen. Zumindest hofft dies Robertson, der sicherlich auch seinen Beitrag zur Förderung leisten wird.
Auch erstmalig war ein 146er Break im Crucible Theatre. Gespielt wurde es von Mark Allen in seinem Match gegen Mark Davis. Graeme Dott konnte diesen Erfolg in seinem Match gegen Mark Selby wiederholen, womit sie sich das Preisgeld von 10.000 Pfund für das höchste Break teilen müssen.

Die meisten Schlagzeilen machte jedoch Abseits der Weltmeisterschaft John Higgins, dem vorgeworfen wird in einen Wettskandal verwickelt gewesen zu sein. Es ist schade und beschämend, dass dies wohl das große Thema sein wird, an welches später gedacht wird, wenn man auf die Weltmeisterschaft 2010 zurückblickt.

Mit dem Ende der Saison steht noch ein Ereignis über die Zukunft des Sports bevor. Morgen treffen sich die Spieler zu einer Abstimmung über den Plan von Barry Hearn. Sollte dieser nicht akzeptiert werden, so drohte Hearn schon mit einem Rücktritt. Die meisten prominenten Spieler sprachen sich für Hearns Plan aus, jedoch bleibt noch abzuwarten, was die Menge der restlichen Spieler dazu sagt. Spätestens Morgen erfahren wir, ob es eine Kursänderung im Profi-Snookersport geben wird – oder eben nicht.

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Thomas Hein

Bis bald euer Thomas Hein

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