Davis entpuppte sich damit einmal mehr als Spezialist für die Kurzvariante von Snooker und überzeugte mit starkem Lochspiel, nachdem er auch schon 2009 in Irland gewonnen hatte.

Davis überzeugte im Endspiel mit exzellentem Breakbuilding und einer beinahe schon unheimlichen Effizienz in der Chancenverwertung. Murphy dagegen konnte nicht an seine Glanzleistung aus dem Halbfinale anknüpfen; vor allem mit seinen Einsteigern tat er sich schwerer als am Tag zuvor.

Trotz allem entwickelte sich zunächst ein spannendes Finale. Bis zum 4:4 war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen, in dem keiner mehr als einen Frame Vorsprung hatte.

Spannung pur

Mark Davis war mit einer 72 zunächst in Führung gegangen, aber Shaun Murphy holte sich die nächsten beiden Frames dank Breaks von 40 und 58 Punkten. Die nächsten beiden Durchgänge holte sich aber wieder Davis zum 3:2.

Danach wurde es spannend: Erst glich Shaun Murphy aus, als er eine Re-spotted Black durch Zufall lochte, dann drehte Mark Davis einen 1:30-Rückstand mit einer 30er-Clearance zum 4:3; mit etwa 19 Minuten war dies der längste Frame im Finale.

Shaun Murphy schaffte zwar noch das 4:4, doch danach war es die große Show des Mark Davis: Mit Breaks von 59, 59, 39 und 55 Punkten stürmte er zum Titel.

Davis voller Freude

"Ich bin überwältigt“, so Mark Davis nach dem Sieg: „Mein Spiel war in Ordnung, aber die Dinge sind für mich auch gut gelaufen, vor allem im Halbfinale und im Finale.“

Shaun Murphy zeigte sich wie gewohnt als fairer Verlierer: „Mark hat absolut verdient gewonnen; er war heute der Bessere.“ Unzufrieden war er mit seinem Spiel dennoch nicht: „Nach dem 4:4 habe ich eigentlich keine Fehler gemacht, aber so ist 6-Red-Snooker eben. Da geben klitzekleine Dinge den Ausschlag, und 20 Minuten später hatte ich verloren.“

Rolf Kalb /eurosport.yahoo.com