Hearn zeigte im Brief deutlich seine Enttäuschung über einige Stars der Szene. Dave Hendon vom Snooker Scene Blog veröffentlichte Auszüge der Kritik: „Die Tatsache, dass Mark Williams, John Higgins, Ding Junhui, Neil Robertson, Stephen Maguire, Ronnie O'Sullivan, Judd Trump, Mark Allen und Matthew Stevens auf ihre Einladung zu den Brazilian Masters abgesagt haben, ist sehr, sehr enttäuschend.“
„Vor einem Jahr meckerten all diese Spieler noch über den Mangel an Turnieren und nun bekomme ich Entschuldigungen von 'Ich denke ich bin ein wenig mehr wert' bis zu 'Ich möchte nicht fort von meiner Frau und meinen Kindern'. Es ist an der Zeit für alle Spieler und insbesondere für die Top-Spieler, die so viel zu gewinnen haben, dass Snooker ein Sport ist und kein Hobby und dass sie professionelle Sportsleute sind und nicht Teilzeitarbeiter.“
„Dieses Turnier könnte Süd-Amerika für uns öffnen und benötigte die Unterstützung von allen Top-Spielern, um dort nächstes Jahr ein großes Ranglistenturnier zu haben. Offen gesagt: das Engagement ist nicht gut genug.“
Kein Verständnis zeigt Hearn, dass Spieler seit dieser Saison aus dem Koffer leben müssen: „Ich weiß, dass es eine lange Reise direkt nach den Shanghai Masters ist, aber es war die einzige Zeit, die zur Verfügung stand, weshalb wir keine Alternativen hatten. Nicht desto trotz ist es für einige Spieler Zeit zu realisieren, welche Verantwortung sie für den Sport haben, um künftigen Erfolge zu schaffen.“
„Also lasst uns bitte alle wie Professionelle benehmen – es wird viel Aufwand betrieben, um Snooker wiederzubeleben und es ist sehr demotivierend zu sehen, dass die Unterstützung von den sogenannten „Stars“ ausbleibt.“
Weitere Auszüge und Originalzitate findet ihr im Snooker Scene Blog.
Die Anforderungen an die Profis sind in den vergangenen Monaten massiv gestiegen. Vor zwei Jahren noch gab es monatelange Pausen zwischen den Turnieren. Die in der letzten Saison eingeführten PTC-Veranstaltungen schlossen teilweise diese Lücken. Mit dem neuen Aufgebot an zahlreichen Turnieren in dieser Saison verschwand beinahe die Sommerpause und Spieler müssen ohne Unterbrechung um den Globus reisen, um Snooker zu spielen. Dass dies nicht mehr im Sinne aller Spieler war, zeigte bereits vor einigen Monaten Ronnie O'Sullivan, der „nicht der Flaggenträger für Snooker“ sein möchte, was sich jedoch Barry Hearn wünschte.