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Freitag, 26 April 2013 09:54

Snooker-WM: Zwischenfazit und Leistungsdiagnose

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Zum Achtelfinale kann man bereits ein Zwischenfazit ziehen und Auffälligkeiten unter die Lupe nehmen.

Sechs gesetzte Spieler haben die erste Runde nicht überstanden und daran sollte man sich gewöhnen. Sicher ist die Leistungsdichte auf hohen Niveau breiter geworden, aber die Qualifikanten sind auch stärker durch das neue Turnierkonzept der WSA.

Es war ansonsten für diese Spieler kaum möglich sich mit den TOP16 zu messen und Berührungsängste abzubauen. Dies hat das neue Konzept erreicht. Die TOP16 sind realer und auch verletzlich geworden. Die Meute hinter den renomierten Spielern ist ernsthaft auf der Jagd und bellt nicht nur, sondern beisst auch.

Es fällt auf, dass auch mit veränderter Strategie gespielt wird. Die TOP16 hatten durch ihre „Unnahbarkeit“ einen psychologischen Vorteil. Dieser Vorteil schwindet und nicht jede Rote ist ein „Pressure Shot“ für einen Qualifikanten oder Debütanten.

Vielmehr wechselt der Druck auf die Seite der renommierten Spieler. Die sechs Erstrundenopfer der Qualifikanten spielten deutlich unter ihren Möglichkeiten. Darüber hinaus sind die Qualifikanten spielerisch auch gewachsen und bekommen keine Angst auf grosser Bühne.

Und eins zeigt diese WM wie auch der Snookersport an sich. Ein Tag ist ein Tag und jedes Frame will gespielt werden. Eine gute Form am ersten Tag oder im ersten Match ist kein Garant für einen weiteren Sieg.

Was steht uns noch bevor in Runde 2:

Ronnie O’Sullivan ist sicher der ein Topfavorit wenn die Lust da ist. Er hat das ausgeprägteste Ballgefühl und ein fantastisches Breakbuilding. Wenn die Wettkampflust da ist bringen seine Safeties die Gegner zur Verzweiflung.

Ali Carter sieht sich seinem Finalgegner von 2012 gegenüber und muss über sich hinaus wachsen um gegen O’Sullivan bestehen zu können. Im WM-Finale 2012 war er fast dran. Wenn sein psychische und körperliche Verfassung gut ist kann er das Match lange offen halten. Das ist seine Chance. Ist „The Rocket“ erst mal 4 Frames vor wird es schwer.

Stuart Bingham hat sich gegen Sam Baird keine Blösse gegeben. Baird war aber auch nicht in der Lage im wirkliche Leistung abzuringen. Bingham muss konstanter Punkten, da Mark Davis deutlich mehr Gegenwehr leisten wird.

Shaun Murphy hat den Grundstein gegen Graeme Dott bereits gelegt. Seine Stärke ist die konstante Offensivleistung. Mit schweren Pots kommt er in die Bälle und dann wird gepunktet. Es kann eine gute WM für ihn werden.

Grame Dott liegt bereits 2-6 gegen Murphy hinten und muss die zweite Session an sich reissen. Peter Ebdon konnte nicht viel gegenhalten und Shaun Murphy ist ein anders Kaliber. Es wird schwer, da die Offensivleistung zu unbeständig ist.

Mark Davis ist nach dem Sieg gegen John Higgins auch gegen Stuart Bingham Favorit. Er ist lang genug dabei und nicht satt durch den Sieg gegen Higgins. Er ist ein sehr guter Matchplayer und nutzt Schwächen des Gegners gnadenlos aus. Es ist nicht unbedingt mit einen Breakfestival zu rechnen, aber es wird ein gutes Match.

Marco Fu hat ganz klar eine Leistungsbeschränkung. Er spielte auch gegen Stevens schon an seinem aktuellen Limit. Mehr wird nicht gehen. Er muss Trump in den ersten Frames klar machen, dass er ein Gegner ist. Dies wird seine Aufgabe sein. Er muss aus seinem Chancen mehr Punkte machen, denn offensiv ist Trump von Haus aus stärker.

Judd Trump ist zur Zeit unberechenbar. Er hat das Potential um Fu mit 13-6 zu schlagen, aber beide Spieler haben völlig unterschiedliche Spielweisen und vor allem einen eigenen Rhythmus. Fu Bedächtigkeit kann Trump das ein oder andere Frame kosten. Setzt er sich einmal ab ist er gut und stabil genug um Fu deutlich hinter sich zu lassen.

Robert Milkins ist schwer einzuschätzen. Er braucht einen ganz speziellen Matchverlauf um stark zu sein. Sein Scoring kann er noch updaten und dann Ricky Walden gefährlich werden. Die Chancen hat er.

Ricky Walden hat eine flüssige erste Runde gegen Michael Holt hingelegt und Kraft gespart. Er kann hervorragend scoren und Breaks aus Chancen machen. Er und Milkins scheuen keinen schweren Ball. Er hat sicher mit Robertson gerechnet und jetzt steht im Milkins gegenüber. Dafür muss er sich neu aufstellen.

Michael White hat „Jack“ Dechawat Poomjaeng gut im Griff. Er ist hungrig und stark. Trotz seines jungen Alters ist er sehr erfahren und kennt TV-Kameras und gesteigerte Aufmerksamkeit. In seinem Alter ist die Kraft von Vorteil. Im Viertelfinale kommt der „Second Step“ für die Gipfelbesteigung.

Dechawat Poomjaeng hat sein Soll mehr als erfüllt. Er braucht eine Leistungsexplosion um gegen White noch zu bestehen. Die WM hat ihn jetzt bereits berühmt gemacht. Wer hätte das gedacht und er geniesst es einfach.

Mark King hat viel Kraft verbraucht in der ersten Runde, aber er ist unberechenbar. Es kann gegen Ding ganz schlecht für ihn laufen, aber er kann auch ein paar Frames im Tunnel sein. Er muss Ding in ein Match zwingen. Dann hat er eine Chance.

Ding Junhui kann viel mehr als er aktuell zeigt. Seine Ungeduld ist sein Markenzeichen. Er will von sich selbst zu viel und daran kann er gegen einen Matchplayer wie King scheitern. Ist er geduldig und ruhig sind seine Möglichkeiten leicht ausreichend um ins Viertelfinale einzuziehen. Keiner weiss wie gross der Druck aus China ist.

Barry Hawkins ist leise, dezent und richtig gut. Er muss noch ein bisschen zulegen um Mark Selby gefährlich zu werden. Er weiss, dass er eine Chance hat und ist ein sehr kompletter Spieler ist.

Mark Selby hat noch Luft nach oben. Er wirkt ab und an körperlich angeschlagen. Wenn er fit ist kann er das Match dirigieren und was er kann weiss jeder.

Ronnie O'Sullivan

  :

  Ali Carter

Stuart Bingham

  :

  Mark Davis

Shaun Murphy

6

:

2

Graeme Dott

Marco Fu

  :

  Judd Trump

Robert Milkins

  :

  Ricky Walden

Michael White

7

:

1

Dechawat Poomjaeng

Mark King

  :

  Ding Junhui

Barry Hawkins

  :

  Mark Selby


Shortnews zur WM gibt es auf www.facebook.com/snookermania
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Thomas Hein

Bis bald euer Thomas Hein

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