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Sonntag, 27 Januar 2013 15:43

Snooker Struktur: Radikale Änderung kostet alle Topspieler £65,000

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Die TOP 16 der Snookerweltrangliste sollen keinen garantierten Setzplatz in den späteren Runden erhalten und somit kein garantiertes Preisgeld.

Ab nächster Saison sollen alle 128 Profis ab der ersten Runde spielen müssen. Dies trifft nicht bei allen Spielern auf Anklang. Aber die World Snooker Association in Person von Barry Hearn sieht durch diesen Schritt Perspektiven für den Sport.

Kommentar von Snookermania – Thomas Hein: Ein bekanntes Konzept, welches Barry Hearn bereits erfolgreich in der PDC (Darts) durchsetzt hat. Die Weltrangliste beruht auf Preisgeld, was sicher auch für Zuschauer interessanter ist als ein Punktsystem. Ein Turnierveranstalter bekommt natürlich dann auch nur gute Spieler, wenn das Preisgeld interessant ist. Dies gilt gerade für die nicht UK-Turniere. Da müssen Sponsoren tiefer in die Tasche greifen um die Topstars zu sehen.

Die Topspieler stehen dadurch nicht mehr so im Focus. Es wird spannend zu sehen, ob für die Zuschauer weiter das personalisierte Snooker (Topspieler im TV) oder der Sport an sich interessant ist. Nur die Zuschauerzahlen werden darüber Aufschluss geben.

Für den Sport kann es nur gut sein, da auch junge und talentierte Sportler so schneller berühmt werden können. Sie können sich früh mit den Topstars unter Wettkampfbedingungen messen und ihre Namen werden von den Topspielern in die Medien gezogen. Somit können diese Spieler Skalps der Topsspieler sammeln. Die BBC hat sich ausführlich mit den Thema beschäftigt. Auch für Eurosport wird sich dadurch im Detail vieles ändern. Das System ist rein auf Leistung basierend und der Topsspieler muss seinen Platz behaupten.

Für Barry Hearn zählt in dem Unternehmen Snooker Leistung und Möglichkeiten der Vermarktung. Absolut nachvollziehbar, denn das alte System konnte nicht besser vermarktet werden. Seine Aussagen sind ein wenig krass und seine Vergleich schwer nachzuvollziehen, aber er will Snooker erfolgreich machen und die Spieler sind die Angestellten des Systems.
 

„Wer die Musik bezahlt, bestimmt auch was gespielt wird“.

Wir in Deutschland stehen mit Billard und Snooker im Speziellen  - zwar auf völlig anderem Niveau – vor derselben Frage. Wenn ein bestehendes System zwar organisatorisch leicht zu führen, aber schwer zu vermarkten ist muss man neue Wege gehen. Die Sichtweise der Zuschauer, Sponsoren und Geldgebern ist entscheidend. Wenn man diese Anforderungen nicht erfüllt steht man allein da und bleibt der „Underdog“.

Die Topstars der Snookerszene waren durch Antrittsgelder und ihren medialen Stellenwert sehr verwöhnt. Was bringt es dem Sport, wenn es nur wenigen Spielern gelingt ihren Lebensunterhalt damit zu verdienen. Jedem Spieler muss die Möglichkeit beschert werden einen Topstar in der ersten Runde zu spielen und berühmt zu werden.

 

Ich denke nicht, dass die Weltrangliste nach der ersten Saison stark von der jetzigen Liste abweicht. Die WM war früher auch um ein Vielfaches mehr wert als andere Turniere. Shaun Murphy hatte vor seinem WM-Sieg nichts gewonnen und war dadurch ein gemachter Mann.

Unterstützer dieses Konzepts sehen eine faires Turniersystem und größere Chancen für junge und unbekannte Spieler. Die Gegner dieser Idee geben zu bedenken, dass die Qualifikationen und Vorrunden unter Ausschluss des Publikums stattfinden und die Elite des Snookersport nicht mehr in den TV-Stages auftaucht. Dies könnte dem Sport gerade im TV schaden.

Steve Davis äußert sich zu dieser Änderung: „Der Plan hat uns in zwei Fronten unter den Spielern, Kommentatoren und Analysten geteilt. Es läuft auf zwei Sichtweisen hinaus. Die für ihre harte Arbeit belohnt werden möchten und erst später ins Turnier starten möchten und denen die dies für gerechte Chancengleichheit werten.“

Was bedeutet es genau?

Die Weltranglistenturniere dienen zur Erstellung der Weltrangliste. Die Weltrangliste wird eine Preisgeldrangliste.

Bisher waren die TOP-16 der Welt in der Runde der letzen 32 gesetzt. Ab nächster Saison starten sie bereits in der ersten Runde (Last 128). Die Tour besteht aus 128 Spielern.

„Ich vergleich es mit Usain Bolt. Er ist der beste Sprinter der Welt und startet auch aus den Startblöcken und nicht auf der Hälfte der Strecke“.

Es bedeutet für Spieler wie Judd Trump, Mark Selby, Neil Robertson und John Higgins, dass sie sich ab der ersten Runde mit tiefer platzierten Spielern auseinander setzen müssen. Dies würde auf acht Tischen gleichzeitig wie jetzt auch die Qualifikationen passieren.

 

Welche Turniere sind betroffen?

Das neue Format wird mit mit den Wuxi Classic in China eingeführt. Ausgenommen bleiben drei der elf Weltranglistenturniere (World Championship, Australian Open, Shanghai Masters).  Diese sollen dann in der Folgesaison integriert werden, wenn neue Verträge mit den Broadcastern und Sponsoren gemacht werden können.

World Snooker Chef, Barry Hearn beschreibt es in seiner unnachahmlichen Art: „Ob die Spieler es mögen oder nicht, werden die Spieler in das gelobte Land geführt, denn Moses wird die Horde mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit voran treiben“.

 

Welche finanziellen Auswirkungen hat es für die Spieler?

Bisher erhalten die TOP-16 ein Preisgeld auch wenn sie in ihrem ersten Match ausscheiden (Rund der letzten 32). Dies entfällt.

„Das Prinzip ist denkbar einfach. Für Preisgeld muss man Matches gewinnen“, so Hearn. „Aktuell erhalten die TOP-16 pro Jahr garantierte £65,000 durch ihren Setzplatz. In dem neuen System kann ein Spieler, der in jeden Turnier die Letzen 16 erreicht £90,000 verdienen“.

Das Gesamtpreisgeld im Snooker ist in den letzten drei Jahren von 3,5 Millionen Pfund auf 8 Millionen Pfund angestiegen. Es sind aber auch deutlich mehr Turniere und diese sind weltweit verteilt. Dadurch sind die Reisekosten und das finanzielle Gesamtrisiko für die Spieler gestiegen (fünf Turnier bereits in China).

In 24 Monaten bis November 2012 haben die TOP-32 der Welt mindestens £100,000 verdient. Aber kein Spieler ab Weltranglistenposition Nr. 48 hat mehr als £50,000 verdient. Dies reicht ohne sonstige Einnahmen in keinster Weise um den Lebensunterhalt zu decken.

Wo finden die Qualifikationen statt?

Die erste und zweite Runde findet nicht im TV in grossen Hallen mit einem 8-Tisch-Setup statt. „Es wird eine Veranstaltung nahe zum Hauptevent sein und es wird eine limitierte Zahl von Zuschauertickets geben“, so Hearn. „Wir könnten uns vorstellen es in Badmintonhallen zu veranstalten, in denen 8 oder 9 Matches gleichzeitig stattfinden können“.

Die Nr. 2 der Welt, Judd Trump sieht es kritisch: „Ich möchte nicht zurück dahin, wo ich ein Match vor fünf Zuschauern spiele. Ich habe so hart trainiert, damit ich von dort wegkam und jetzt soll ich dahin zurück“.

John Virgo, der bekannte BBC Kommentator glaubt, dass die kleineren Veranstaltungen die Topspieler benachteiligen. „Sie brauchen die grossen Hallen,  die vielen Zuschauer und die TV-Kamera um ihre Leistung zu bringen“.

 

Welche Spieler befürworten das System?

John Higgins: „Ich habe es nicht verdient ein Turnier zu gewinnen, wenn ich es nicht auch in einem 128-Feld schaffen kann“.

Neil Robertson: „Wenn es mehr Preisgeld in den Runden letzten 32 und 16 gibt dann ist es ein Fortschritt“.

Shaun Murphy: „Diesen Schritt hätte man schon vor Jahren gehen sollen“.

Matt Selt (Nr. 48): „Für die Topspieler eine völlig neue Herausforderung,  in der sie sich beweisen müssen. Um den Sport nach vorn zu bringen muss man auch den tiefer positionierten Spieler Chancen bieten. Daher ich dafür.“

Welche Spieler lehnen die Veränderung ab?

Mark Allen: „Für mich ist ein Schritt zurück. Wofür habe ich so hart gearbeitet?“

Joh Parrott (BBC): „Die Zuschauer könnten enttäusch sein, wenn nicht mehr die bekannten Gesichert zu sehen sind“.

Ali Carter: „Das aktuelle System schützt und Topplayer, aber dieses Interesse muss man auch verstehen. Barry Hearn gehört Snooker und wir Spieler gehören dazu. Unsere Meinung ist nicht mehr gefragt“.

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Thomas Hein

Bis bald euer Thomas Hein

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