Snookermania logo 600

Donnerstag, 29 April 2010 10:37

Die letzten Vier im Crucible

geschrieben von
Die Halbfinalpaarungen stehen und lediglich einer der vier Spieler hat bereits den Snooker-Weltmeistertitel gewonnen. Der Champion von 2006 Graeme Dott konnte sich nach einem packenden Finale gegen Mark Allen durchsetzen.

Mit einem Unentschieden von 8-8 begann die letzte Session am Morgen zwischen Graeme Dott und Mark Allen. Es blieb auch ausgewogen, zum Midsession Interval trennten sich die Spieler 10-10. Allen konnte daraufhin zwei Frames zum 12-10 gewinnen und war somit lediglich nur noch einen Schritt vom Halbfinale entfernt. Dott schaffte jedoch die Aufholjagd und begann diese mit einem Century Break von 115 Punkten. Nach dem Ausgleich zum 12-12 ging es in den Decider, in dem beide Spieler Chancen hatten zu gewinnen, doch war es Dott, der mit einem 41er Break das Match entscheiden konnte. Sichtlich begeistert von seinem Erfolg jubelte der Schotte schon während des Frames. Für Dott ist es nicht nur ein Einzug ins Halbfinale der Weltmeisterschaft, sondern auch der wieder Beitritt in die Top 16.
„Es war ein großartiges Spiel.“, so Graeme Dott nach dem Match. „Wir zwei spielten wirklich gut und trafen konstant zwei Tage lang. Ich denke es war ein großes Spektakel. Es waren zwei Spieler, die einfach alles angegangen sind. Das war das größte Match, da es mich zurück in die Top 16 bringt. Hätte ich das Match 13-12 verloren wäre es schlimm gewesen nicht in den Top 16 zu sein, da ich mich für fünf von sechs Turnieren qualifiziert habe und ins Viertelfinale der Weltmeisterschaft gelangt bin. Ich bin überglücklich.“
„Man könnt denke ich wäre aufgrund der Niederlage enttäuscht, jedoch bin ich es nicht.“, kommentierte der Unterlegene Mark Allen. „In jeder der drei Sessions konnte ich nicht meine Leistung bringen. Ich erwartete also auf irgendeine Weise, dass ich verliere. Graeme spielte bei weitem besser als ich und wenn man bedenkt unter welchem Druck er stand um wieder in die Top 16 zu gelangen, war es eine fantastische Leistung das Match zu gewinnen, daher ziehe ich meinen Hut vor ihm. Ich hoffe Graeme macht weiter und gewinnt nun, da er ein wirklich netter Kerl ist.“

Wieder Selby

Im Halbfinale trifft Graeme Dott auf Mark Selby, der sein Kunststück von den Masters wiederholen konnte und gegen Ronnie O'Sullivan gewann.
Mit einer leichten Führung von 9-7 begann O'Sullivan die Partie gegen Selby. Zur Pause gewann jeder Spieler zwei Frames, womit es zugunsten von O'Sullivan 11-9 stand. Selby dominierte das Geschehen nach dem Midsession Interval mit Breaks von 108, 38 und 46 Punkten übernahm er die Führung. Im 24. Frame spielten beide Spieler bei weitem unter ihren Möglichkeiten, da sie mehrmals an den Tisch kamen und trotz zahlreicher Chancen immer wieder patzten. Es kam nicht zum Decider, da Selby den Frame mit 68-42 und somit das Spiel mit 13-11 beendete.
„Ich denke die meiste Zeit des Spiels habe ich nicht gut genug gepunktet und musste auf Plan B zurückgreifen. Es geht nicht immer um große Breaks.“, so Selby, der nun im Halbfinale auf Dott treffen wird. „Es wird das selbe wie in jedem anderen Match, ein Frame nach dem anderen, ein Ball nach dem anderen. Graeme war schon Weltmeister und weiß was er zu erwarten hat.“
„Ich kann nicht andauernd hier her kommen und jammern und erzählen, was in meiner kleinen Welt passiert.“, sagte O'Sullivan nach dem Match. „Es ist daher wahrscheinlich besser weniger zu sagen.“ Der stets mit sich selbst unzufriedene O'Sullivan konnte auch diesmal nicht auf seinem gewünschten Niveau spielen. „Ich fühlte mich nicht selbstsicher und wohl während ich in den letzten 17 bis 18 Jahren gewann, so ist das nun mal. Es war einfach eins dieser Spiele. Ich spüre das schon seit langer Zeit so, auch als in die Weltmeistertitel gewann. Es war eine Erleichterung, als es vorbei war, da ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hatte Kontrolle über das Match oder mich selbst zu haben. Ich spiele im Training nicht gut, also kann ich nicht sagen, dass es am Druck, Wettkampf oder etwas anderem liegt.“

„Dennis Taylor“ unterliegt Robertson

Ein kurioser Beginn der Partie zwischen Steve Davis und Neil Robertson. Nachdem Rob Walker das Publikum auf Davis vorbereitete und die „Legende“ ankündigte, rief er aus Versehen Dennis Taylor in die Arena. Davis nahm es mit Humor und setzte sich dazu die Brille eines Zuschauers verkehrt herum auf, was an Taylor erinnerte, der früher mit seiner riesigen Brille spielte.
Mit einer komfortablen Führung von 12-4 ging Roberton in die finale Session und benötigte nur noch einen Frame zum Sieg. Nachdem der erste Frame an Davis ging konnte der Australier das Match mit einem Century Break von 107 Punkten vor der Pause beenden. Trotz seiner Niederlage wird Davis mit seiner sensationellen Leistung zufrieden sein, da er immerhin den aktuellen Weltmeister und Nummer 1 des Provisional Rankings John Higgins schon zuvor aus dem Turnier warf. Zu verdanken hat dies Davis nach eigenen Aussagen einer E-Mail, in der ihm jemand mitteilte, dass er seinen Kopf während dem Stoßen schüttelt. „Ich ging also in Crucible und dachte nur daran nicht meinen Kopf zu bewegen.“, sagte Davis nach seinem Sieg gegen Higgins. Gebracht hat es ihn immerhin bis ins Viertelfinale der Weltmeisterschaft und im Provisional Ranking auf Platz 22.
Mit seinem Einzug ins Halbfinale ist Neil Robertson der einzige Nicht-Britische im Turnier verbleibende Spieler.

In vier Sessions wird Robertson sich mit Ali Carter messen müssen. Der Finalist von 2008 siegte knapp mit 13-12 gegen Shaun Murphy, dem unterlegenen Finalisten von 2009.
Es war ein packendes Finale und ein umso spannenderer Decider. Beide Spieler hatten ihre Chancen, jedoch schaffte es keiner der Spieler schon früh im Match das Spiel zu bestimmen. Im Spiel auf den Farben war Carter am Tisch, der nur noch den Tisch abräumen musste. „The Captain“ patzte jedoch bei der Gelben und ließ die Gelbe vor der Tasche liegen. Jedoch hatte Carter Glück, da die Weiße hinter die Grüne lief und Murphy somit gesnookert war. Mit einem Bogenstoß wollte Murphy diese umspielen und die Gelbe lochen, jedoch blieb diese vor der Tasche stehen. Diesmal konnte Carter seine Chance nutzen und den Frame für sich sichern.

Die vorletzte Hürde

Mit dem heutigen Tag beginnen die Spiele der Halbfinale. Ein Tisch wird lediglich im Crucible Theatre stehen und gespielt wird Best-of-33 in vier Sessions über drei Tage hinweg.
Selbst bei lediglich vier verbleibenden Spielern ist wohl kein deutlicher Favorit zu bestimmen. Dott ist der einzige Spieler, der bereits die Weltmeisterschaft gewonnen hat und wohl somit die meiste Erfahrung mitbringt. Selby und Carter standen jeweils einmal im Finale und werden wohl alles daran setzen, diesmal ihre Chance zu nutzen um den wichtigsten Snooker-Titel zu gewinnen. Spätestens am Montag wird der Sieger die Trophäe in seinen Händen halten.
Gelesen 2365 mal
Thomas Hein

Bis bald euer Thomas Hein

Geschenkgutscheine und mehr für Snookertrainings im gesamten Bundesgebiet findet man auf www.snookertraining.de.

Allseits beliebt sind Trainingskurse, Trainingstage und Trainingswochen in der Snookerakademie auf www.15reds.de. Trainingsbücher aus der PAT-Snookerreihe kann man auf www.pat-snooker.com bestellen.

Eine Auswahl meiner Trainingsvideos kann man sich auf www.youtube.com/user/snookermania2011/videos anschauen.

Medien

snookertraining de

135 50 2010 15reds evolution animation shot pos2mcbillard pocketsniper

stakers 11