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Montag, 05 Februar 2024 14:55

Snooker German Masters 2024: Judd bastelt Rekorde

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Mit einem ungefährdeten 10:5 gegen Si Jiahui im Finale von Berlin holte Judd Trump in Abwesenheit von Ronnie O’Sullivan zum dritten Mal den Titel im Tempodrom und träumt von goldigen Jobs im sonnigen Süden. Sein 21-jähriger Gegner demonstrierte nach dem Einzug ins letztjährige WM-Halbfinale zum zweiten Mal seine furchtlose Spielstärke.

Wann fällt der tausendste Hunderter?

Judd dominierte das Turnier in entspannter, imperialer Form gegen Lukas Kleckers (5:0), Matthew Stevens (5:3), Matt Selt (5:2), Thepchaiya Un-Nooh (5:2), John Higgins (5:2) und Überraschungs-Halbfinalist Sam Craigie (6:2). Auf dem Weg zu seinem vierten Pokalsieg in der laufenden Saison spielte er neun Centuries. Mit 967 Hunderterbreaks dürfte er noch in diesem Kalenderjahr als zweiter Spieler nach O’Sullivan die 1.000er-Marke knacken.

Ebenfalls im Rennen ist John Higgins mit 968 – Judds Scoring gegenüber dem Schotten steht in der laufenden Spielzeit bei 66:27. Lediglich Rocket-Ronnie und Warrior-Wilson haben mit 38 Centuries – aber auch jeweils deutlich weniger gespielten Matches – eine ähnliche Quote aufzuweisen.

„Nebenbei“ verbuchte Trump 150.000 Pfund Prämie für den vorzeitigen Gewinn der über acht Championate laufenden BetVictor-Serie. Bei den Welsh Open vom 12. bis 18. Februar kann er nicht mehr eingeholt werden.

Si Jiahui: Slalom ins Finale

Auch Si Jiahui kurvte dank seines couragierten Matchplays elegant ins Finale, ohne einen Decider spielen zu müssen. Seine Slalomstangen hießen Mark Joyce (5:1), Alfie Davis (5:1), Yuan Sijun (5:3), Ryan Day (5:3) und Kyren Wilson (6:3). Hinter Ding Junhui  (11), Zhang Anda (13) und Zhou Yuelong (21) ist Si auf Platz 24 der Weltrangliste bereits jetzt die Nummer vier der starken chinesischen Spielerfraktion.

Sam Craigie, vor Berlin die Nummer 50 der Welt, erreichte mit einem glatten 5:1 gegen Titelverteidiger Ali Carter zum ersten Mal das Halbfinale eines Ranking-Turniers. Zudem teilt er sich mit Antrim Ferrari Jordan Brown die Prämie von 5.000 Pfund für das höchste Meisterschaftsbreak. Beide zauberten eine 142 auf den grünen Tisch.

Neil Robertson: hart wie Hägar

Auf einem guten Weg, zumindest die Schlussetappen einer mehr oder minder enttäuschenden Saison etwas freundlicher gestalten zu können, zeigten sich Neil Robertson und Kyren Wilson, die im Achtelfinale aufeinandertrafen, das Kyren mit 5:3 für sich entschied und seinen Weg ins Halbfinale definierte.

Der kultivierte Australier entdeckte vor dem Match gegen seinen langjährigen engen Freund Joe Perry (5:1) offenbar eine gewisse Verwandtschaft zu Wikingerboss Hägar dem Schrecklichen in sich: „Ich muss endlich wieder brutaler werden und meine Gegner in den Boden spitzen. Es wird keine fröhlich lächelnden Handshakes mehr geben. Meinen Gegnern wünsche ich am Tisch nur das Schlechteste. Abseits davon darf es nett bleiben, aber am Tisch will ich sie leiden sehen.“

Rookie schreckt Crucible-Helden

Völlig von der Rolle ist weiterhin Weltmeister Luca Brecel nach seiner 2:5-Erstrundenniederlage gegen Ishpreet Singh Chada. Der indische Tour-Neuling, aktuell Platz 91 der Rangliste, triumphierte in dieser Saison bereits zweimal gegen Stuart Bingham und einmal gegen Anthony McGill.

Marco Fu muss aufgeben

Ein trauriges Ende fanden die German Masters für Marco Fu. Nach einem spektakulären 5:1 in der Qualifikation gegen Mark Selby musste er in seinem ersten Hauptrundenmatch gegen Q-Tour-Spitzenspieler Alfie Davis beim Stand von 1:3 aufgeben, weil ihn doppelte Bilder auf einem Auge behinderten. Marco hatte sich 2017 einer Augenoperation unterziehen müssen und war seither nie mehr in die Nähe seiner früheren Platzierungen gekommen.

Herz aus Gold

Am Rande des German Masters hat Judd Trump klar zum Ausdruck gebracht, wie seine zukünftigen Ambitionen gelagert sind. Saudi-Arabien hatte sich kürzlich mit Siegprämien von 900.000 Pfund per Einladungsturnier in den Veranstaltungskatalog der World Snooker Tour eingekauft  (das World Masters der acht Führenden in der Zwei-Jahres-Weltrangliste vom 4. bis 6. März). Trump sprach sich dafür aus, dort auch eine Weltmeisterschaft auszutragen, sofern die Kasse stimmt. Sollten die Saudis im Rahmen ihres breit gestreuten Sports-Washings einen Siegerscheck von zwei Millionen Pfund ermöglichen, würde die Nummer zwei der Welt statt in Sheffield gerne in Riad antreten.

Gegenwind erntete er von Snooker-Legende Stephen Hendry: „Ich fände es grauenhaft, wenn die Weltmeisterschaft in den Nahen Osten abwandert. Es sollte Sheffield mit einem neu gebauten, größeren Crucible möglich sein, das Herz des Snooker zu bleiben.“

Text: Matthias Breusch, Snooker-Geschichten (satz-ball.de)

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Matthias Breusch

* verfolgt das schönste Spiel der Welt seit 1992 * bastelt unverdrossen an seinem ersten half century *  

* Liebhaber virtuoser musikalischer Handarbeiten * Übersetzer von automobilen Traumwelten für Octane * Redakteur von Rock Hard, Metal Hammer, RevierSport und rocks * Headliner und Kolumnist für guitar, drumheads, guitar dreams und guitar acoustic * Kurator des Stilblüten-Menüs Hammermusik für Behämmerte *  

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