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Montag, 07 November 2022 11:46

Champion of Champions: Mozart-Ronnie schlägt Maximum-Trump

Champion of Champions: Mozart-Ronnie schlägt Maximum-Trump World Snooker

Ronnie O’Sullivan schmückt seinen Heldenthron weiter mit silbernen Trinkgefäßen aus. Sein 10:6 über Judd Trump im Finale von Bolton ist der vierte Erfolg bei der zehnten Austragung seit 2013 und der insgesamt 77. Titel seiner Laufbahn.

Aufholjagd mit 147 km/h

Obwohl er unablässig davon spricht, er werde sicher bald aufhören und er habe kaum das Vermögen, einen achten WM-Titel im Crucible zu holen, bleibt Ronald Antonio O’Sullivan kurz vor seinem 47. Geburtstag das Maß der Dinge.

Bereits in der ersten Session am Nachmittag zog der Meister auf 6:1 davon. Dann setzte Judd zu einer Aufholjagd an, die an das 10:9 im Finale der UK Championship 2014 erinnerte, als er mit irrwitzigem Scoring ein 4:9 ein 9:9 umbog und O’Sullivan mit letzter Kraft den Decider für sich entschied.

Ronnie bleibt sitzen

Diesmal reichte es nicht ganz. Bei 7:6 war Schluss. Startschuss und Höhepunkt von Trumps Comeback war ein blitzsauberes Maximum Break zum 6:2, sein siebtes offizielles. Vom Publikum in Bolton wurde er mit stehenden Ovationen gefeiert. Sein Gegner blieb mitten im Gebrüll als Einziger sitzen, würdigte Judd keines Blickes und gönnte ihm nicht den üblichen Handshake.  

Seltsame Manieren hin oder her: O‘Sullivan war am Ende selbst für seinen „Kronprinzen“ eine Nummer zu groß. Dabei hatten sämtliche Experten einen knappen Einlauf vermutet, denn immerhin konnte Judd auf dem Weg ins Finale weder von Luca Brecel noch von Mark Allen oder Mark Selby ernsthaft in Gefahr gebracht werden.

Selby scheitert am Tisch

Erstaunlich war vor allem Trumps voll ausgereiftes Matchplay beim 6:3 gegen Selby. Er bewies mit großer Gelassenheit und etlichen exakt gesetzten Safeties, wie man eine Granit-Performance mit deren eigenen Waffen schlägt. Zeitweilig stand die Safety-Erfolgsrate bei 94 zu 75 Prozent. Und sobald Judd erst mal in ein Break einstieg, war er ohnehin nicht mehr zu stoppen.

Dennoch ereignete sich ein ganz irdischer Knackpunkt: Beim Stand von 3:3 wurde Selby von einem seltenen Ereignis ausgebremst: eine kraftvoll gestoßene Schwarze kam aus der Ecktasche wieder heraus. An der Bauweise des Tischs dürfte es nicht gelegen haben, denn schon der Spielball hatte vor der Carambolage abgehoben. Ein Exot im Snooker-Turnierwelt bleibt der Rasson dennoch. Der im zentralchinesischen Jiujiang produzierte Magnum II ist ausschließlich beim CoC im Einsatz.

Mit Lust nach York?

Ebenfalls im Halbfinale zu Ende waren die Ambitionen von Fan Zengyi, der nur ansatzweise an sein Spiel aus den Siegen gegen Neil Robertson und Ryan Day anknüpfen konnte. Mit einer Ausnahme: Dank der souverän herausgespielten 123 in Frame sieben demonstrierte der 21-Jährige noch einmal, wie er sich das Match gegen den Weltmeister verdient hatte.

Die Perfektion, in der Ronnie seine Gegner abschüttelte, ist laut TV-Analyst Alan McManus nicht allein auf O’Sullivans einmalige Talente als Mozart des Snooker zu reduzieren: „Ronnie wird tatsächlich selbst in seinem Alter immer noch besser, weil er an seiner ohnehin überlegenen Technik feilt. Kein Mensch weiß, wie er das macht, aber seine Ballkontrolle wird ständig nuancierter.“

Es könnten also noch so manche Titel folgen. Vorausgesetzt, der Mann hat Lust. Schon bei der anstehenden UK Championship vom 12. bis 20. November in York könnte das der Fall sein, denn das neue Format kommt ihm entgegen. Die 16 Besten der Weltrangliste sind gesetzt. Alle anderen 128 spielen in einer Monster-Qualifikation im Modus „Best of Eleven“ weitere 16 Plätze aus.

 

(Text: Matthias Breusch, www.satz-ball.de)

 

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