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Montag, 02 Mai 2011 23:55

John Higgins mit WM-Titel 2011 zum vierten Mal Weltmeister

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Mit einem 18:15 Sieg gegen Judd Trump gewinnt John Higgins bereits zum vierten Mal die Snooker-Weltmeisterschaft. In den vergangenen fünf Jahren ging Higgins dreimal als Sieger hervor.

Es ist eine unglaublich beeindruckende Statistik, die John Higgins mit seinem heutigen Sieg fortsetzt. Seit 2007 hat er alle zwei Jahre die Weltmeisterschaft gewonnen. Zwar konnte der Schotte nie seinen Titel verteidigen, doch war seit der Ära Stephene Hendry niemand mehr so regelmäßig am Finaltisch im Crucible Theatre anzutreffen.

Die vierte und somit letzte Session begann schon mit einem sensationellen Empfang. Die Mischung aus Rob Walker und passender Musik brachte eine einzigartige, atemberaubende Stimmung hervor. Bereits bevor es überhaupt Anzeichen von einem Snookerspieler gab, war die Halle am Toben und kein Zuschauer saß mehr auf seinem Platz. Noch nie wurden Spieler in so einer Manier empfangen, weswegen ein wenig Zeit vergang, bis sowohl Spieler als auch Schiedsrichter dies verarbeiten konnten. Es schadetete jedoch nicht der Partie, die an diesem Abend mit 13:12 zugunsten von Higgins begann.

Das Match blieb lange Zeit ausgeglichen. Offen kamen beide Spieler in der letzten Session mehrmals pro Frame zum Zuge, doch so richtig dominieren konnte kein Spieler die Frames. Trump blieb jedoch die ganze Zeit hinter Higgins, konnte lediglich nach drei Frames auf ein 14:14 ausgleichen. Higgins zog davon, sicherte sich einen Zwei-Frame-Vorsprung, den der junge Engländer daraufhin auf ein 16:15 verkürzen konnte.

In Frame 32 kann Trump seine Chance zum Ausgleich nicht nutzen. Nach einer schwierigen Blauen snookert er sich selber mit der Pinken. Higgins räumt den unbequemen Tisch daraufhin ab, scheitert jedoch im Endspiel mit verlängertem Queue an der Braunen. Nach einem kurzen Ballwechsel schafft es der Schotte doch, den Frame für sich zu verbuchen.
Frame 33 bietet wieder eine sehr gute Chance für Trump, da der Tisch recht offen ist. Der ansonsten so hervorragende Potter scheitert jedoch ausgerechnet an der Pinken vom Spot und gibt Higgins eine neue Chance, die Krone des Snookersports zu ergattern. Vor der letzten Roten verstellt er sich jedoch auf die Blaue, die er mit hohem Risiko vergebens angeht. Eine weitere gute Chance für Trump, doch kann er mit dem Break den Frame nicht entscheiden. Als Higgins daraufhin wieder an den Tisch kam, benötigte er bereits Snooker. Fünf Foulpunkte trennte die Spieler vor einer Respotted Black, doch locht Higgins nach einem Safety-Austausch auf Gelb selbst noch die Blaue. Es gelingt ihm daraufhin ein Snooker auf Pink, an dem Trump scheitert. Mit den ergatterten Foulpunkten konnte er schließlich zum vierten Mal die Trophäe entgegen nehmen.

Auch wenn der junge 21 jährige Judd Trump seine Chance verpasste, der zweitjüngste Weltmeister nach Stephen Hendry zu werden, hat er sicherlich einiges aus der Weltmeisterschaft mitgenommen. Nicht nur Erfahrung, Selbstvertrauen und Motivation. Er wird bereits jetzt als neuer Publikumslieblings geadelt, da er mit seinem äußerst aggressiven Spiel die Menge begeistert. Letztes Jahr konnte erst Neil Robertson mit seinen langen Pots punkten, doch setzt da „The Ace“ nochmal einen drauf. Der junge Snookerspieler donnerte und zauberte zugleich die Bälle in alle Taschen, unabhängig davon, ob sie auf der anderen Seite des Tisches lagen oder sich an die Bande drückten. Er ging immer wieder Pots an, die kein anderer Spieler auf dem Turnier überhaupt versucht hätte und war überaus oft erfolgreich. Mit diesen außergewöhnlichen Bällen sticht er selbst neben hervorragenden Pottern wie Mark Williams und Offensivspezialisten wie Ronnie O'Sullivan hervor.

Nach einem äußerst durchwachsenen Jahr beendet John Higgins die Saison in unglaublicher Art und Weise. Erst die Vorwürfe des Wettbetrugs, die ihn sechs Monate vom Snookersport verbannten und ihn als schwarzes Schaf gebrannt markten. Zu Beginn dieses Jahr verstarb sein Vater, weswegen er sich von den German Masters zurückziehen musste. Davor ein unglaubliches Comeback bei den UK Championship, eine Titelverteidigung bei den Welsh Open und nun die vierte gewonnene Weltmeisterschaft. 

Es ist an sich unbeschreiblich, was John Higgins in diesen Zeiten, in denen das Spielniveau so unglaublich hoch ist, erreicht.
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Thomas Hein

Bis bald euer Thomas Hein

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