Die auf solchen sonst eher spärlich besuchten Versammlungen doch erfreuliche hohe Beteiligung von ca. 60 Spielern bewies, wie wichtig das Thema ist. Barry Hearn hat erst vor kurzem den Vorsitz des Vorstandes der World Professional Billiards & Snooker Association übernommen und hatte den Spielern in einem mehrseitigen Manuskript dargelegt, wie er sich für die Zukunft von Snooker vorstellt:
- 3 neue Turnierserien von jeweils 4 Turnieren, bei denen am Ende Weltranglistenpunkte ausgeschüttet werden sollen, die zusätzlich zu diversen Maintour Tournieren stattfinden.
- Weitere neue Events, wie z.B. den Sky Shoot-Out, die Senioren Weltmeisterschaft
- Etablierung erfolgreicher Formate wie die 6 – Reds Weltmeisterschaft
- Eine nicht mehr so starre Rangliste (genauere Erklärung liegt noch nicht vor)
- Zusammenarbeit mit unabhängigen Veranstaltern von Snookerevents um Überschneidungen von Veranstaltungen in Zukunft auszuschließen
Soweit klingt das alles wie das Snooker – Schlaraffenland. Der umstrittene Punkt an diesem Angebot ist aber die Finanzierungsgrundlage, die sich Hearn so vorstellt, dass er der WPBSA deren kommerziellen Zweig, World Snooker, abkauft und 51 % davon behält. Damit hätte er dann aber die alleinige Kontrolle über diesen Zweig der World Professional Billiards & Snooker Association und genau darin sehen Spieler wie Peter Ebdon und ehemalige Vorstandsmitglieder wie Lee Doyle ein Problem. Sie sind die prominentesten Gegenstimmen zu Hearn’s Plan und so verwundert es nicht, dass Lee Doyle gestern zur Versammlung mit einem eigenen Plan für Snooker erschien. Dieser Plan ist aber, anders als der von Barry Hearn, niemals in der Öffentlichkeit präsentiert worden und es wurden auch keine Details über seinen Inhalt bekannt.
Das Treffen am Mittwoch diente vor allem dem Austausch von Informationen und sollte den Spielern die Chance bieten, zum Plan von Barry Hearn fragen zu stellen. Barry Hearn gab an, dass eine große Mehrheit der Spieler seinem Plan zustimmte und auch 20 Spieler die Chance nutzten, Fragen zu stellen.
Er erklärte weiter, dass er mit Peter Ebdon den Dialog gesucht hätte und sich die beiden geeinigt hätten, sich über den Finanzierungspunkt eben nicht einigen zu können. Später habe Ebdon ihm gesagt, dass er zwar seine Zukunftspläne für Snooker teilen würde, ihm aber der Gedanke nicht gefiele, dass ihm (Barry Hearn) die Zukunft dann gehören würde.
Letztendlich geht Barry Hearn aus diesem zwei einhalb stündigen Treffen gestärkt hervor und kann sich der Unterstützung der Spieler sicher sein. Die richtige Abstimmung, in der es letztendlich darum gehen wird, den Verkauf von World Snooker zu genehmigen, wird vermutlich Ende Mai, Anfang Juni stattfinden. Doch Hearn braucht sich jetzt erst einmal wenig Gedanken machen, da die Vorbesprechung eindeutlig zu seinen Gunsten ausfiel.
Quellen:
sportinglife.com
skysports.com