In dieser Highspeedaufnahme mit 500 Bildern pro Sekunde ist die Ballphysik eines Stopballs sehr gut zu erkennen.
Ich habe hier einen Anlaufweg von ca. einer Cuelänge (147cm) gewählt und im Hintergrund das liegende Cue zum besseren optischen Verständnis auf den Tisch gelegt.
Der Spielball muss am Objektball ohne Rotation oder mit minimaler Rückwärtsrotation ankommen, damit er dort seine Energie an den Objektball abgibt und selbst keine Vorwärtsbewegung vollzieht.
Gerade in Technik-Workshops wird immer wieder das Thema von Teilnehmern angefragt und die Sportler möchten wissen wie man das trainiert oder wie die Zusammenhänge sind.
Eins nach dem Anderen. Zunächst wird das Ballverhalten nur in Highspeedaufnahmen sichtbar und ist dadurch erkennbar. Die Theorie dahinter ist recht leicht.
Einfach Theoriebeschreibung:
Der Spielball soll an einem Objektball stehen bleiben. Die Entfernung sollte zunächst maximal einen Meter betragen und der Spielball sollte den Objektball voll treffen.
Der Spieler kann in Grenzen den Stopball durch zwei Faktoren produzieren. Es ist die Mischung aus Anspielhöhe am Spielball und durch Stossenergie (Kraft). Hier werden viele Sportler nun das erste mal mit einen ökonomischen Stoss konfrontiert.
Variante 1:
Man spielt so tief wie man sich es traut und kann dadurch weicher spielen. In den meisten Fällen reicht das Tempo auch locker um den Objektball zu versenken.
Variante 2:
Man spielt härter (mehr Energie und nicht ganz so tief, aber immer noch deutlich unter dem Mittelpunkt). Diese Variante ist bei Anfänger sehr beliebt, aber Profis spielen sehr ökonomisch und vermeiden unnötigen Energieaufwand.
Vorübung:
Spielball auf den Spot von Brau legen und je eine Rote ein wenig links und ein wenig rechts vom Blauspot. Nun wird versucht mit einer gepunkteten Weissen den Spielball so zu timen, dass er genau zwischen den Roten auf dem Weg über den Blauspot seine Punkte "zeigt", also aus der Rückwärtsrotation in der Gleit-/Rutschphase ist bevor er in die Rollphase kommt. Man kann dies sehr deutlich erkennen.
Optimum:
Tief und weich und testen, probieren und nochmal testen. Wie weich kann man so einen Ball spielen, wenn man ihn sehr tief abstösst? Ziemlich weich:-)
Anwendungsübung:
Nun kommt auf den Blauspot ein Ball und wir spielen mit dem in der Vorübung trainierten Geschwindigkeit voll auf diesen Ball. Wenn der Spielball stehen bleibt haben wir es geschafft.
Dieses Stoßfeeling kann man auf verschiedenen Längen trainieren und schon ist ein Stopball kein Problem mehr.
Viel Spaß bei euren Übungen
Thomas Hein
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Training