Nach der Pause aber dominierte erst einmal Stevens das Geschehen. Mit Breaks von 93 und 58 Punkten glich der Waliser wieder aus. In Frame sieben brauchte Stevens dann aber schon Snooker, als er Higgins einen leichten Ball hinstellte und daraufhin aufgab. Dann ging Higgins im achten Durchgang mit 30:0 in Führung, ehe er von einem Zwischenruf gestört wurde. Der anschließende Fehler ließ Stevens in ein Break kommen, doch nach einem Stellungsfehler wurden die Probleme größer und er musste aussteigen. Nach weiteren 39 Punkten hatte Higgins danach den Sieg in der Tasche.
Carter stark, Maguire stoppt Williams
Ali Carter hatte bei seinem 5:2 über Ding Junhui die ersten beiden Frames gewonnen - den ersten nach 31 Minuten, den zweiten auf Schwarz. Bis zur Pause hatte Ding aber mit Breaks von 71 und 66 Punkten den Ausgleich geschafft. Nach Wiederbeginn jedoch dominierte nur noch der "Captain": Dank Breaks von 59, 76 und 74 Punkten stürmte der Welsh-Open-Champion von 2009 ins Halbfinale.
Stephen Maguire stoppte den Lauf von Mark Williams, der zuletzt das Finale der UK Championship erreicht hatte und das German Masters in Berlin gewann. In einem Match, in dem beide verschwenderisch mit ihren Chancen umgingen, setzte sich der Schotte mit 5:3 durch. Maguire hatte den ersten Frame gewonnen, aber mit einer 54 glich Williams aus und holte sich auch Frame drei, der von Fehlern auf beiden Seiten gekennzeichnet war. Nach einem Kick des Walisers schaffte Maguire in Frame vier eine 65er-Clearance und glich auf Schwarz aus.
Breaks von 63 und 25 Punkten brachten Williams nach der Pause wieder in Führung, aber Maguire konterte, indem er mit Ball in Hand eine 105 spielte. Eine coole 68 brachte ihn dann bis auf einen Frame an den Sieg heran. Den machte er perfekt, als Williams in Frame acht aus einem "Chinese Snooker" mit der Spinne rot verschoss.
"Manchmal vielleicht zu verkrampft"
Mark Selby erreichte sein zweites Halbfinale nach Berlin in Folge mit einem 5:3 über Graeme Dott. Zufrieden mit seiner Leistung war er aber nicht: "Manchmal versuche ich es vielleicht zu verkrampft und kann dann nicht mehr entspannt und gut spielen."
Er dominierte die ersten beiden Frames mit einem Top-Break von 73 Punkten und holte Durchgang drei auf die Farben. Breaks von 62 und 47 Punkten ließen Dott aber wieder den Anschluss finden. Eine 88 brachte Selby wieder ein Polster von zwei Frames. Zwar verkürzte Dott noch einmal, aber in Frame acht holte Selby in drei Aufnahmen die Punkte für den Sieg.
Rolf Kalb / Eurosport