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Freitag, 23 Juli 2010 21:17

Power Snooker: Ende oder Neubeginn?

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In einer Pressekonferenz am gestrigen Donnerstag wurde den Vertretern der Sportpresse ein neues Snooker Konzept vorgestellt, das gleich mit mehreren traditionellen Regeln bricht:
Das Konzept „Power Snooker“ wurde von Rod Gunner entwickelt und er präsentierte es auf einer Pressekonferenz gemeinsam mit Barry Hearn, Ronnie O’Sullivan, dem Sportdirektor vom Fernsehsender ITV, der das Event ausstrahlen wird und Maurice Kelley von Rileys Clubs.

Das Ronnie O’Sullivan dabei war, ist kein Zufall. Das neue Konzept spielt ihm voll in die Karten, weil es ihm die Gelegenheit gibt, seine Stärken auszuspielen.

Diese Behauptung wird verständlicher, wenn man sich einmal die Regeln des Spieles ansieht:

  • es gibt 9 Rote Kugeln, die Diamantförmig angeordnet werden. Die mittlere der Roten ist der sogenannte Powerball.
  • Beim Break Off Shot müssen mindestens zwei Rote die Bande berühren. Passiert das nicht, ist der Gegenspieler dran.
  • Wenn ein Spieler diesen Ball loch, beginnt ein zweiminütiger Zeitabschnitt, der Powerplay genannt wird. In diesen zwei Minuten werden alle Punkte des  Spielers, der im Break ist, verdoppelt. Wenn der Spieler, der den Powerball lochte, einen Fehler macht, bekommt sein Gegner den Rest des Powerplay und kann nun selbst Punkte scheffeln.
  • Wenn ein Ball aus dem Bereich hinter der Baulk – Linie heraus gelocht wird, der beim Power Snooker Power Zone heißt, so bekommt der Spieler die doppelten Punkte (eine Art Longpot-Belohnung). Wenn er einen Ball aus der Power Zone während eines Power Play locht, werden die Punkte vervierfacht.
  • Es gibt ein Zeitlimit von 20 Sekunden pro Stoß. Wenn das Zeitlimit überschritten wird, gibt es eine 20 Punkte Strafe und der Spieler muss den Stoß dennoch spielen.
  • Der Frame ist auf 30 Minuten begrenzt. Wer in dieser Zeit mehr Punkte macht, gewinnt den Frame. Der Gewinn eines Frames ist beim Power Snooker also nicht mehr das Ausschlaggebende, sondern die Punkte, die man erzielt.
  • Die Messung der Framezeit wird mit dem Break Off Shot begonnen und nach dem Versenken der letzten Schwarzen beendet.
  • Für ein Centurybreak erhält der Spieler 50 Bonuspunkte. Macht er zwei Centuries hintereinander, so bekommt er 100 Bonuspunkt, wenn es drei Centuries in Folge vom selben Spieler gibt, bekommt er 200 Punkte.
  • Es gibt weiterhin Ball in Hand nach einem Faul, die Weiße kann von überall aus in der Power Zone gespielt werden.

Es handelt sich also um eine schnelle, angreifende Variante von Snooker und O’Sullivan ist bekannt dafür, dass er dieses Spiel liebt und lebt. Es wird keine langen Phasen vor dem Split der Roten geben, denn schon beim Break Off Shot müssen mindestens 2 die Bande berühren. Es gibt eine Shot Clock und O’Sullivan hat in der Premier League oft bewiesen, dass er mit dem Druck einer Zeitbeschränkung pro Stoß gut umgehen kann. Die Frames sind auf 30 Minuten begrenzt, was auch dazu führen kann, dass lange Safetieschlachten vermieden werden. Denn es geht darum, schnell viele Punkte zu machen und die macht man nicht, wenn man sich im Baul Bereich … (oh, mein Fehler, es muss Power Zone heißen) in der Power Zone hinter den kleinen Farben versteckt. Das Konzept lässt dennoch viel Raum für taktisches Spiel: Wann spielt man am besten den Power Ball, wann ist das Bild ideal für eine Power Play Zeit? Wie kann man am besten während des Power Play Bälle aus der Power Zone heraus lochen, um die Punkte zu vervierfachen? Wie wird man ab jetzt den Break Off Shot spielen?

Liest man sich die Beiträge in den Snookerforen durch, so ist schon jetzt eine heiße Diskussion zwischen den Traditionalisten und den Fans, die genau auf etwas wie Power Snooker gewartet haben, entbrannt. Die Traditionalisten befürchten, dass Power Snooker das alte Spiel verdrängen könnte. Dazu ist es aber nicht gedacht, dass wurde auf der Pressekonferenz mehrmals betont. Power Snooker soll vielmehr eine eigene Serie werden, die, wenn der erste Event am 30.10.10 in London in der O² Arena ein Erfolg wird, weltweit gastieren soll. Es wurden Tourstopps wie China, USA, Europa u. v. A. genannt, die dann in einem großen Finale in der UK ihren Abschluss finden sollen. Ziel des Konzeptes ist es, eine jüngere Zielgruppe für Snooker zu begeistern und so den Sport neu zu beleben. Das Konzept fand auch genau deswegen bei Hearn Anklang. Es ist ja eines seiner erklärten Ziele, Snooker auch der jüngeren Zielgruppe zugänglich zu machen und so auch neue Sponsoren für Snooker begeistern zu können.

Als Spieler für das erste Event werden O’Sullivan, Neil Robertson, Ali Carter, Jimmy White, Shaun Murphy, Mark Selby und Luca Brecel erwartet. Der Vorverkauf hat gestartet und wer sich noch genauer informieren möchte, kann einfach diesem Link folgen: powersnooker

Eines ist schon jetzt klar: Das Konzept des Power Snooker kommt mit ein paar recht radikalen Veränderungen daher. Die Frage die sich stellt und die nur die Fans beantworten können, ist jetzt folgende: Sind die Veränderungen zu radikal?

Quellen: snookerscene. dailymotion

Geschrieben von: Annika Flint

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Thomas Hein

Bis bald euer Thomas Hein

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