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Mittwoch, 26 Juni 2019 11:26

Interview mit Diana Stateczny, der frischgebackenen Europameisterin

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Es ist ein Riesenerfolg für Diana und den deutschen Snookersport gewesen als die Bochumerin sich mit einer tollen Leistung zur Europameisterin machte. Da müssen wir doch direkt mal nachfragen.

Hallo Diana,

vorab vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für die Beantwortung einiger Fragen nimmst. Vorab erst noch einmal Gratulation zu dem Titel der Einzel-Europameisterin Snooker der EBSA und auch zur Silbermedaille im Doppel mit Linda Erben.

Wie fühlt es sich an diesen grandiosen Erfolg gelandet zu haben, nachdem Du nun seit knapp zwei Wochen aus Belgrad zurück bist?

Die ersten Tage kann man so einen Erfolg gar nicht so recht realisieren. Durch die Medien, wurde mir erst bewusst, was dieser Erfolg für Kreise gezogen hat. Ich habe mich natürlich sehr über diesen Erfolg gefreut. Da ich mit meinem Urlaub streng haushalten muss, musste ich nach meiner Rückkehr sofort am nächsten Tag wieder in den Alltag starten. Als der Wecker früh morgens klingelte, brauchte ich etwas Zeit um zu realisieren was zu tun ist. Muss ich zum Frühstück, oder an den Trainingstisch, wo die Zeiten für das deutsche Team sehr knapp bemessen war oder musste ich mich fertig machen für mein nächstes Match. Nein, nichts dergleichen, ich musste mich auf den Weg zur Arbeit machen.

Wieviel Vorbereitung hast Du in diese EM gesteckt? Man sieht von Außen ja immer nur die Ergebnisse bei einem Turnier.

Dadurch das ich beruflich etwas eingeschränkt war, konnte ich mein übliches Training nicht regelmäßig betreiben. Allerdings habe ich die wenige Zeit genutzt, um an den Wochenenden neben Bundesliga-Spieltagen auch einige Turniere zu spielen.

Die Gratulanten standen sicher Schlange. Wie ist der Titel aus Deiner Sicht bei der deutschen Snookerszene angekommen?

Da das Finale auf dem TV Tisch gespielt und im Internet übertragen wurde, haben es viele gesehen und mitbekommen. Über viele verschiedene Wege haben mich sehr viele Glückwünsche erreicht über die ich mich sehr gefreut habe.

Was steht für das Jahr 2019 noch auf Deinem Snookerkalender? Die WM ist ja wohl während der Deutschen Meisterschaft in der Türkei von der IBSF avisiert worden.

Es finden noch einige Turniere bis Ende des Jahres statt, an denen ich gerne teilnehmen möchte, wie z.B Ende Juni der Grand Prix in Hannover. Es ist sehr schade, dass sich beide Events wiedermal überschneiden und ich mich somit wohl oder übel für eines entscheiden muss.

Wie anstrengend war das Programm in Belgrad für Dich und wie bist Du mit dem Material zurechtgekommen?

Turniere, die über mehrere Tage gehen sind oft sehr kräftezerrend und somit schaue ich, dass ich meine Energie so gut wie möglich einteile. Das Material der sehr engen und nicht beheizten Star Tische, ist eine große Herausforderung für alle Spieler. Die Partien dauern sehr viel länger als sonst, da mehr taktisch gespielt wird, was viel Energie, Geduld und Nerven kostet.

Seit wann spielst Du Snooker? Ursprünglich hast Du Deine ersten Erfolge und Erfahrungen ja im Poolbillard erreicht.

Ja, das ist richtig. Ich habe 1995 mit Poolbillard angefangen und bis 2009 gespielt. Durch Zufall bin ich an Snooker geraten, was mir so gut gefallen hat, dass ich mich von jetzt auf gleich aus dem mit Poolbillardbereich zurückgezogen habe, um mich ausschließlich auf Snooker zu konzentrieren. In letzter Zeit besuche ich spontan und aus Spaß, hier und da auch mal wieder ein Pool Turnier.

Wie sieht Dein Trainingsplan über die letzten Jahre aus und wie hat er sich verändert?

Ich versuche so oft wie möglich an den Trainingstisch (1-2 Mal die Woche) zu kommen und mich in meinem Spiel weiterhin zu verbessern. Zudem versuche ich so viel wie möglich Matchpraxis auf Turnieren zu sammeln.

„Wer da oben steht, hat seinem Job schon gemacht im Training“, ist ein Zitat von Dirk Nowitzki. Wie würdest Du so eine Aussage beurteilen?

Sepp Herberger hat mal gesagt „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“. Das Training geht immer weiter, auch für mich.

Ihr habt relativ spontan vor Ort die Ansage erhalten, dass das der Doppel-Damenwettbewerb nur im Stoßwechsel gespielt wird. Wie war Deine Reaktion und wie habt ihr es dann im Wettkampf umgesetzt, da ihr ja noch nie gemeinsam vorher am Tisch gestanden habt?

Es war schon eine Überraschung, aber wir haben das bestmögliche draus gemacht. Mit der Silbermedaille können wir sehr zufrieden sein.

Was hat Dich bei der EM am meisten beeindruckt oder bleibende Eindrücke hinterlassen?

Am meisten beeindruckt hat mich das deutsche Team. Dieses Jahr hat das Team besonders

Du spielst mit einem speziellen Cue. Was ist es für eins?

Ich spiele mit einem Arthur Custom Pool-Cue, was für mich angefertigt wurde. Die Spitze ist etwas dünner als die von normalen Pool Cues.

Machst Du im Sommer eine Trainingspause oder bist Du ganzjährig im Training?

Im Allgemeinen gibt es keine Trainingspause für mich. Ich nutze die wenige Zeit, die mir neben dem Beruf bleibt, um mich an den Trainingstisch zu stellen.

Du spielst viele Herrenwettbewerbe wie Grand Prix und Bundesliga mangels eines eigenen Wettkampfbetriebs für Damen in Deutschland. Haben Dir genau diese direkte Konkurrenz mit den Herren Deine Wettkampfhärte gebracht?

Ja, die Herrenwettbewerbe helfen mir bei meiner Weiterentwicklung für mein eigenes Spiel und natürlich für die Wettkampfhärte.

Aktuell findet ja in Bangkok ein großes internationales Damenevent statt. Warum bist Du nicht dabei?

Aus organisatorischen Gründen war es leider für mich nicht möglich, an diesem Event teilzunehmen.

Wie beurteilst Du mit Deiner internationalen Erfahrung im Amateurbereich die deutsche Snookerszene?

Die deutschen Snookerspieler entwickeln sich großartig und verbessern sich stetig. Um international ganz oben mitzuspielen reicht es leider oftmals noch nicht ganz aus.

Hast Du Sponsoren oder wie finanzierst Du Deine Snookerevents?

Mein Cue wurde vor einigen Jahren von Arthur Cues gesponsert. Alle Kosten die für sämtliche Turniere anfallen, trage ich alleine.

Was möchtest Du sonst noch loswerden?

Vielen Dank an das deutsche Team vor Ort in Belgrad und den Support aus Deutschland.

 

Mehr über Diana erfahrt ihr auf ihrer Webseite hier.

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Thomas Hein

Bis bald euer Thomas Hein

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