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Dienstag, 13 März 2018 08:40

WSF versus IBSF: News und Folgen für die Spieler - Verkorkste Situation

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WSF versus IBSF: News und Folgen für die Spieler - Verkorkste Situation

Am 5.3.2018 hat der Präsident der IBSF ein aktuelles Statement veröffentlicht und Sanktionen angedroht. Kann das auch deutsche Spieler betreffen?

IBSF Statement:
Erstmals spricht der Präsident der IBSF (Weltamateurverband für Snooker) vorbehaltlich von Sanktionen gegen Verbände (Nationen) an, die sich einem konkurrierenden Verband angeschlossen haben (hier schein die World Snooker Federation gemeint zu sein).

Ebenso weist Mubarak Al-Khayarin darauf hin, dass auch das IOC (Internationale Olympische Komitee) und auch die NOC (NOK= Nationales Olympisches Komitee) eine duale Mitgliedschaft nicht anerkennen würde.

Er spricht nun von einer möglichen Verweigerung der Meldung von Spielern aus den Nationen, die sich einem anderen Weltverband angeschlossen haben. Die IBSF hätte kein Problem mit der Einzelmitgliedschaft von Spielern in „additional“ Wettbewerben und würde ein erweitertes Turnierangebot willkommen heißen.

Außerdem spricht er von neuen Möglichkeiten, die durch die IBSF in den nächsten Tagen für deren Mitglieder bereitsteht.

Kommentar:

Die IBSF will nun offensiv (alles im Konjunktiv) den eigenen Mitgliedern (das sind die nationalen Verbände) die Mitgliedschaft in der World Snooker Federation untersagen und droht gegebenfalls diesen Nationen deren Spieler nicht für IBSF-Events (WM, WM U21, WM U18, WM Team, WM 6reds usw.) zu zulassen.

Es sieht so aus, als ob die IBSF die WSF (World Snooker Federation) dazu bringen möchte Spieler als Einzelmitglieder aufzunehmen und nicht als zweiter Weltamateurverband aufzutreten. Diese Koexistenz würde allerdings nicht in die Strategie der World Snooker Federation unter Führung von Jason Ferguson passen, die gern alle nationalen Verbände als Mitglied hätte.

Im März findet der erste Event der neuen World Snooker Federation auf Malta statt und seit gestern sind die Meldelisten online. Somit ist auch das Geheimnis gelüftet, welche Nationalverbände nun auch Mitglied der WSF geworden sind. Die Meldeliste für die „World Snooker Federation Championship“ auf Malta im März ist hier online einzusehen. Es sind über alle Wettbewerbe 140 Sportler, wobei sich die WSF sicher mehr erwartet hat.

Dort tauchen unter anderem Albanien, Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Brasilien, China, England, Estland, Finnland, Holland, Hong Kong, Island, Irland, Israel, Jersey, Malta, Marokko, Polen, Rumänien, Schottland, Singapur, Schweden, Thailand, Tunesien, Ukraine, UAE, Wales auf. Die Schweiz soll laut Postings von Alexander Ursenbacher auch Mitglied der WSF sein.

Das Thema ist mittlerweile so verwirrend und auch so tief, dass es bis auf einige Hardcore-Insider kaum noch jemand durchblickt.

Was bedeutet es für die Spieler in Deutschland?

Wer die Maintour nicht als Ziel hat und auf dem internationalen Niveau als Amateur auf Europa- und Weltmeisterschaften unterwegs sein will, dem ist es an sich egal. Für Spieler mit dem Berufswunsch „Snookerprofi“ sind die Nachrichten nicht so gut. Schließlich erhält der Europameister U21 und Herren nur eine Maintourticket, wenn sein nationaler Verband Mitglied der WSF ist. Die IBSF hat für seine Weltmeister keine Maintourtickets mehr von World Snooker (Profiverband Snooker).

An dem Fall Simon Lichtenberg hat man sehr gut erkannt, wie es knallen kann und ein Spieler zwischen die Fronten gerät und seine sportlichen Ambitionen mal gar keine Rolle mehr spielen.

Wer Lust und Zeit hat kann gern mal das Lapalingo casino online besuchen.

Versucht den aktuellen Sachstand mal übersichtlich zu gestalten:

Verband

Region

Status

Maintourtickets

EBSA

Europa

Amateur

Ja, wenn nationaler Verband des Spielers WSF-Mitglied ist

IBSF

Welt

Amateur

Nein, kein Maintourticket für Weltmeister

WPBSA (World Snooker)

World Professional Billiards and Snooker Association

Welt

Profi

Ja, hat das Hoheitsrecht über Maintourtickets und deren Vergabe

WSF (neu)

World Snooker Federation, deren Webseite auch die der WPBSA ist.

Welt

Amateur

Gehört zur WPBSA, denn auch dort ist Jason Ferguson der Vorsitzende. Auch der Vorsitzende der EBSA, Maxime Cassis ist Vorstandsmitglied der WSF.

Wie verkorkst die Situation ist, wird sich sicher noch 2018 zeigen, denn vielen talentierten Amateursportler geht es um die Maintourtickets.

 

Q School – als Qualifikation zur Maintour (12 Plätze):
Wenn also jetzt die Spieler die 1000 GBP Startgeld für die Q School zahlen und sich dort einen Maintourplatz sicher (12 Halbfinalisten der drei Turniere) sicher, steht im aktuellen Entry Pack nichts von einer WSF-Mitgliedschaft des nationalen Verbandes.

Schwierig ist die Lage für die Deutsche Billard Union, die ja der nationale Dachverband ist. Als Mitglied in der European Billiards and Snooker Association (kurz EBSA) und International Billiards & Snooker Federation (IBSF) ist an sich alles in bester Ordnung. Wenn ein Nationalverband brav und pünktlich seine Beiträge zahlt, kann er gemäß den Ausschreibungen direkt zur EM und WM (jeweils Amateure) melden und seine Spieler dort antreten lassen.

Der Umgang mit den sogenannten Snookerprofis ist in Deutschland ohnehin schwierig. Bis vor 12 Monaten gab es für Snookerprofis keine Möglichkeit Mitglied der DBU zu werden oder zu bleiben. Prominente Opfer waren Patrick Einsle oder Lukas Kleckers. Mit dem Maintourticket war der Spielbetrieb im nationalen Dachverband nicht mehr möglich. Dazu gehörten Deutsche Meisterschaften, Grand Prix, Bundesliga und auch Amateur-EM und -WM.

Nun ist ja mit der Einzelgenehmigung für die Bundesliga für Lukas Kleckers (1. Snookerclub Mayen-Koblenz) diese Regel aufgehoben worden und somit können ab der neuen Saison Mitglieder der Maintour einen Antrag für die Spielberechtigung stellen. Ob Vereine oder Spieler Anträge für Profis für die Bundesliga oder sogar für die Grand Prix und Deutschen Meisterschaften stellen, muss man abwarten.

Deutsche auf der Maintour
Lukas Kleckers und Simon Lichtenberg haben ja einen Bestandsschutz und/oder eine Einladung erhalten. Daher ist für die beiden deutschen Spieler auf der Maintour erstmal alles safe.

Drücken wir mal den Entscheidern, Funktionären und den Sportlern ganz fest die Daumen und hoffen, dass sie sich im Sinne der Entwicklung des Sports und vor allem der Sportler, als kompetente Unterstützer und Macher zu einer gemeinsamen und zukunftssicheren Lösung zusammenraufen.

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Thomas Hein

Bis bald euer Thomas Hein

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